Praxis Tipps

  • Karbonattest:
  1. Unterteilung des Bodens in Schichten mit dem Spaten
  2. Beträufelung mit Salzsäure
  3. Bei Bläschenbildung und Knistern enthält der Boden noch verfügbares Calcium
  • Blattsafttest mit Refraktometer
  1. Je nach Ziel der Messung Blätter aus dem Durchschnitt des Bestandes oder aus verschiedene Blatt Etagen entnehmen, zerschneiden und mithilfe einer Knoblauchpresse Pflanzensaft auspressen und Blattsaft auf das Refraktometer geben.
  2. Brixwert gibt den Gehalt gelöster Stoffe i n der Pflanze an und lässt damit auf die Nährstoffverfügbarkeit und den Stoffwechsel schließen
    1. Hoher Brixwert spricht für Pflanzengesundheit, unscharfe Brechungskante entsteht durch hohe Nährstoffkonzentration
    2. Niedriger Brixwert spricht für Krankheitsanfälligkeit und geringe Verfügbarkeiten
  • Spaten und Bodensonde
  1. Zur Kontrolle von Bodengefüge und Dichtlagerungen ein Must-Have in der Schlepper-Kabine
  2. Vor jedem Lockerungsgang erfolgt die Probe mit der Bodensonde
  • Kopfkalkung
  1. Kopfkalkung in den Bestand mit granuliertem Ca-Dünger
    1. Im Frühjahr: Poren im Oberboden öffnen
    2. In Gärrest-Betrieben: Basenausgleich ( K und Na)
  • Zwischenfrüchte
  1. Früh säen für optimale Bestandsentwicklung und Stabilsierung des Unterbodens
  2. Grün: walzen statt mulchen
  3. Abgestorben: walzen oder mulchen

Infiltrationstest

Inwiefern ist der Boden fähig, Wasser aufzunehmen oder starke Niederschläge zu kompensieren

  1. KG Rohr (40 cm Durchmesser = 1/8 m²) in den Boden schieben
  2. 10 ltr Wasser in den Ring geben = 80 ltr./ m² simuliertes Starkregenereignis
  3. Versickerungszeit stoppen und beurteilen
  4. Spatenstich neben dem KG Rohr offenbart ausweichendes Wasser wegen Verdichtungen
  5. Wasserstabile Krümel in der filtrierten Fläche überprüfen
  • Im Knick bzw. am Feldrand
  1. einen Spatenstich nehmen und Bodenstruktur mit der bewirtschafteten Fläche beurteilen
    1. Offenbarung des Standortpotenzials bzw. der Bodenstruktur im ruhenden Boden
  • Unterkrumenlockerung nach Feststellung einer Dichtlagerung
  1. Aktive Bodenverdichtung: Achslasten, Anzahl der Überfahrten
  2. Passive Bodenverdichtung: Ungleichgewicht der Basensättigung, fehlende Durchwurzelung
  3. Zeiger für Verdichtungen: jährige Rispe, Quecke, Ackerfuchsschwanz, Löwenzahn
  4. Vorgehen:
    1. Verdichtung mit Bodensonde ermitteln
      1. Korrekte Arbeitstiefe befindet sich IM Verdichtungshorizont
    2. Unterkrumenlockerung mit Tiefenhaken
    3. 5-6 km/h Fahrgeschwindigkeit zur Erzeugung von Feinrissen
      1. Bei zu hoher Geschwindigkeit entstehen Grobkluten bei der Spatenprobe
    4. Hinter dem Lockerungsgerät muss rückverfestigt werden
    5. Die Zinkenbreite sollte 10% des Strichabstandes betragen
      1. 7,5 cm bei 75 cm Strichabstand
  • Gelockerte Böden müssen zwingend von Wurzeln stabilisiert werden
  • Zielführend ist auch das Einbringen von Pflanzenfermenten, dies verbessert den Gareeffekt
  • Schwenktest:
  1. Bodenproben von verschiedenen Stellen aus ca. 5 cm Tiefe in leere Gurkengläser ca. 1/3 hoch
    1. unterschiedliche Flächen, Feldrand, Fahrgasse
  2. Mit Wasser aufgießen
  3. Jedes Glas dreimal vorsichtig schwenken
  4. Suspension absetzen lassen
  5. Beobachtung nach 1 Std und 24 Std
  • Trüb oder Klar?
  1. Klare Suspension spricht für intakte Krümelstruktur bei Starkniederschlägen
  2. Undurchsichtige Suspension lässt Erosion von Feinerde erwarten
  • Schaumbildung
  1. Intensive Schaumbildung zeigt hohe bakterielle Aktivität

Gefügeansprache

  • Oberflächenstruktur
  • Bodendurchwurzelung
  • Makroporen
  • Gefüge und Aggregatzustand
  • Organik
  • Geruch und Farbe

Als App im Android oder Apple-Store „Einfache Feldgefügeansprache“